Temi (III)
Der Gottesbeweis als Theophanie
Abstract
Die Grundstruktur der Gottesbeweise wird gewöhnlich als eine inferentielle Dynamik interpretiert, die von einem nicht-göttlichen Anfangspunkt (z.B. der Natur der Welt) ausgeht und zu Gott führt. Diese Standardauffassung scheint aber eine Konzeption Gottes zu implizieren, die zum sakralen Charakter des göttlichen Ursprungs im Gegensatz steht. Es entsteht somit eine Spannung zwischen dem metaphysischen Gott und dem religiösen.
In diesem Beitrag werde ich zunächst die entsakralisierende Tendenz der Gottesbeweise herausarbeiten. Ausgehend davon werde ich dann eine alternative Konzeption skizzieren, wonach die Beweisdynamik nicht als ein «epistemischer Weg zu Gott» erfasst wird, sondern als ein theophanisches Geschehen. Diese Perspektive wird … Continua a leggere »