Die Reinheit des seynsgeschichtlichen Denkens / Il reale significato del pensiero ontostorico

Di: Friedrich-Wilhelm von Herrmann
16 Novembre 2020

 

[La traduzione e la cura del testo sono di Alberto Giovanni Biuso, approvate dall’Autore]

 

DIE REINHEIT DES  SEYNSGESCHICHTLICHEN DENKENS

 

1.a. Heideggers Stellungnahme zum Nationalsozialismus

Die nach ihrem äußeren Einband von Martin Heidegger als Schwarze Hefte, nach ihrem Gebrauch aber auch als philosophische Notizbücher oder Arbeitshefte benannten 34 Hefte begleiten lediglich das 1930/31 einsetzende Seins- oder Ereignisgeschichtliche Denken und sind den großen Arbeiten dieses Denkens, insbesondere den sieben großen Seinsgeschichtlichen Abhandlungen nachgeordnet. Der philosophische Gehalt ihrer immer wieder neu einsetzenden Aufzeichnungen ist nur aus den grundlegenden Zusammenhängen der gleichzeitig oder früher verfaßten Abhandlungen nachvollziehbar. Der aus der fundamentalontologischen Ausarbeitung der Seinsfrage durch einen immanenten Wandel hervorgehende zweite, der seinsgeschichtliche Ausarbeitungsweg derselben Frage nach der Wahrheit (Lichtung des Seyns) geht wie der erste Weg von der ontologischen Erfahrung der Seinsvergessenheit aus, erfährt diese aber jetzt als ein abendländisches Geschehen unter dem Na- men der „Entwurzelung des Abendlandes“ (GA 94, 292) aus der Wahrheit des Seyns, der „Entwur- zelung des Seienden aus dem Seyn“(GA 94, 388), die in der „Übernahme der Natur in die Berech- nung“ (GA 94, 388) und in der „Tyrannei der Technik“ geschieht (GA 94, 363). Hier ergibt sich für die Philosophie die Aufgabe der „Gründung der Wahrheit des Seyns“ (GA 94, 437) und mit dieser die „Rettung und Wiederbringung des Seienden“ (GA 94, 348). Das Entwurzelungsgeschehen zeigt sich Heidegger als Beginn und Verlauf der Neuzeit und der neuesten Neuzeit als der Moderne. Im Rationalismus Descartes`erhält das Sein den „Charakter der Berechenbarkeit – der Machbarkeit – im weitesten Sinne“(GA 95, 172 f.). “Diese Auslegung des Seins wird zur Grundbedingung der Neuzeit und des neuzeitlichen Menschen“ (GA 95, 173).
Rückblickend aus dem Ende der 30 er Jahre heißt es dann: „Rein ‘metaphysisch’ (d.h. seynsgeschichtlich) denkend habe ich in den Jahren 1930 – 1934 den Nationalsozialismus für die Möglichkeit eines Übergangs in einen anderen Anfang gehalten und ihm diese Deutung gegeben“ (GA 95, 408). Der ‘andere’ Anfang ist der Anfang der Überwindung der Seinsentwurzelung durch die denkerische Gründung der Wahrheit des Seyns. Das war Heideggers positive Einschätzung des beginnenden Nationalsozialismus. Jetzt aber folgt die Einsicht in den Irrtum dieser Einschätzung: „Damit wurde diese ‘Bewegung’ in ihren eigentlichen Kräften und inneren Notwendigkeiten […] verkannt und unterschätzt. Hier beginnt vielmehr […] die Vollentwurzelung“. Das aber ist Heideggers kritische Stellungnahme zum Nationalsozialismus. Wozu diese Entwurzelung der Wahrheit des Seyns führt, sagt der Satz: „Die Folge davon, daß ‘Sprache’ und ‘Denken’, ‘Begriff’ und Vorstellung psychologisch-biologisch zu Mitteln der Einrichtung der Lebensbewältigung herabgesunken und veräußerlicht sind“ (GA 95, 249). Die „Unbedingtheit der Machenschaft des Seins“ muß „künftig mit dem Namen brutalitas“ benannt werden (GA 95, 394). Etwas später sagt Heidegger: „Der Nationalsozialismus ist nicht Bolschewismus und dieser ist kein Faschismus – aber beide sind machenschaftliche Siege der Machenschaft“ (GA 96, 127). Eine aus den ersten Kriegsjahren stammende Einsicht in seinen Irrtum lautet: „ Der eigentliche Irrtum des ‘Rektorats 1933’ war nicht so sehr, daß ich […] nicht ‘Hitler’ in seinem ‘Wesen’ erkannte […], sondern daß ich meinte, jetzt sei die Zeit, nicht mit Hitler, aber mit einer Erweckung des Volkes in seinem abendländischen Geschick anfänglich – geschichtlich zu werden“ (GA 97, 98). Das abendländisch-geschichtliche Geschick zielt auf die Zulassung des Denkens und Handelns aus dem anderen Anfang der Wahrheit des Seyns.
Die vor dem Erscheinen der „Schwarzen Hefte“ allenthalben vermißten, von Heidegger selbst ausgesprochenen Einsichten in seinen Irrtum finden sich nun in diesen Heften zahlreich. Zur teilweisen Rechtfertigung seiner Rektoratsrede von 1933 sagt er, daß in dieser „der Versuch gemacht wurde, diesen Prozeß der Vollendung der Wissenschaft in der Verendung des Denkens vorauszudenken, Wissen als Wesenswissen wieder ans Denken zu bringen, nicht aber an Hitler auszuliefern“ (GA 97, 258). Und nun folgt auch die rückhaltlose Einsicht in das verbrecherische Wesen Hitlers: „das unverantwortliche Unwesen, mit dem Hitler in Europa umhertobte“ (GA 97, 250); der „verbrecherische(n) Wahnsinn Hitlers“ (GA 97, 444). Heidegger stellt aber auch fest, was er in der Zeit seines Rektorats nicht getan hat: Husserls Werke aus der Seminarbibliothek zu entfernen, „wie das für jüdische Autoren vorgeschrieben war“(GA 97, 462); niemals „ein nationalsozialistisches Buch , z.B. Rosenberg und dergleichen, angeschafft oder, wie vorgeschrieben und auch in den übrigen Seminaren befolgt war, ein ‘Führerbild’ aufgehängt“ zu haben (GA 97, 462). „Ich nenne dies nicht zur Verteidigung, nur als Feststellung, wozu auch dies gehört, daß ich zwischen 1933 und 44 genau wie früher in der gleichen Sachlichkeit auf die Bedeutung der Phänomenologie Husserls und die Notwendigkeit des Studiums der „Logischen Untersuchungen“ hingewiesen habe“ (GA 97, 462 f.).

 

1b. Heideggers Stellungnahme zum Antisemitismus

In den Bänden GA 95 „Überlegungen VII-XI (1938/39)“ und GA 96 „Überlegungen XII-XV (1939- 1941)“ finden sich 13 Textstellen von je einem oder zwei oder vier oder fünf Sätzen, in denen Heidegger im Zuge seiner seinsgeschichtlichen Kritik der neuesten Neuzeit, d.h. der Moderne, zum „in- ternationalen Judentum“ und „Weltjudentum“ Stellung nimmt. Diese Textstellen füllen 2 ½ Seiten im DIN A 4-Format im Verhältnis zu den insgesamt 722 Seiten der beiden Bände. Die Wortbegriffe, die Heideggers kritische Stellungnahme zum„internationalen Judentum“ tragen, sind: die Bodenlosigkeit, das Geschichtslose, das bloße Rechnen mit dem Seienden, das Riesige, die Weltlosig- keit, die leere Rationalität und Rechenhaftigkeit, das Versäumnis der Seinsfrage, die Machenschaft des Seienden, das schlechthin Ungebundensein, die Entwurzelung alles Seienden aus dem Sein. Wer die schon erwähnten seinsgeschichtlichen Abhandlungen aus den 30 er und dem Anfang der 40 er Jahre vollständig kennt und systematisch durchgearbeitet hat, sieht sofort, daß die aufgezählten Wortbegriffe jene seinsgeschichtlichen Begriffe sind, in denen Heidegger den Geist der neuesten Neuzeit, der Moderne, kennzeichnet, sofern und soweit sich diese aus dem Geist der neuzeitlichen, also der mathematischen Naturwissenschaft und der modernen Technik versteht. Somit sind jene Wortbegriffe nicht nur auf den jüdischen Geist, sondern auf den Gegenwartsgeist der Moderne, zu der auch das internationale Judentum gehört, bezogen. Auch unsere Ausführungen über Heideggers Stellungnahme zum Nationalsozialismus hatte schon einige dieser Wortbegriffe für Heideggers Kennzeichnung des neuzeitlichen Geistes herausgehoben. Die übrigen, dort noch nicht erwähntenWortbegriffe gehören ihrer Bedeutung nach zu den zuerst genannten und kennzeichnen den Geist aller Menschengruppen und Völker, die schicksalhaft in den Geist der Moderne verhaftet sind.
Im Band 97 der GA „Anmerkungen I-V (1942-1948)“, in dem es noch zwei oder drei Juden- bezogene Textstellen gibt, lesen wir: „’Prophetie’ ist die Technik der Abwehr des Geschicklichen der Geschichte. Sie ist ein Instrument des Willens zur Macht. Daß die großen Propheten Juden sind, ist eine Tatsache, deren Geheimes noch nicht gedacht worden.“(GA 97, 159). Daß die als Instrument des Willens zur Macht genannte ‘Prophetie’ gerade nicht diejenige der großen Propheten des Alten Testaments ist, geht daraus hervor, daß ‘der Wille zur Macht’ für Heidegger mit dem Geist der Neuzeit einsetzt. Dem wiedergegebenen Zitat fügt Heidegger folgendes an: „(Anmerkung für Esel: mit ‘Antisemitismus’ hat die Bemerkung nichts zu tun. Dieser ist so töricht und so verwerflich, wie das blutige und vor allem unblutige Vorgehen des Christentums gegen ‘die Heiden’.“ Diese ‘Anmerkung für Esel’ ist von größter Bedeutung. Denn sie bezieht sich auf alle 13 bzw. 14 oder 15 Juden-bezogenen Textstellen, verneint deren Verdächtigung als Antisemitismus und brandmarkt diesen als töricht und verwerflich.
Die seinsgeschichtliche Denkungsart (‘geschichtlich’ versteht sich hier aus dem, was Heidegger in seinen Abhandlungen als Wesungsgeschehen der Wahrheit des Seyns nicht narrativ, sondern begrifflich-systematisch entfaltet) ist auch dann, wenn sie sich gelegentlich kritisch auf das zur Moderne gehörende Judentum bezieht, in keiner Weise antisemitisch, sondern entspringt einem phänomenologischen Geist, der die Erscheinungsformen der Moderne als seinsgeschichtliche (nicht historische) Phänomene zur Auslegung bringt.
Eine Textpassage aus der ersten und maßgebenden seinsgeschichtlichen Abhandlung „Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis)“, GA 65, belegt überzeugend, wie Heidegger selbst gegen eine antisemitische Behauptung im Nationalsozialismus vorgeht: „ Der reine Blödsinn zu sagen, das ex- perimentelle Forschen sei´nördlich-germanisch und das rationale dagegen fremdartig [also jüdisch]. Wir müssen uns dann schon entschließen, Newton und Leibniz zu den ‘Juden’ zu zählen. Gerade der Entwurf der Natur im mathematischen Sinne ist die Voraussetzung für die Notwendigkeit und Möglichkeit des ‘Experimentes als des messenden, “GA 65, S.163). Dieses Zitat ist ein klarer Nachweis dafür, daß Heidegger das rationale und mit diesem das rechnende Denken nicht wie jene nationalsozialistische Unterscheidung als ein nur den jüdischen Geist Auszeichnendes begreift.

 

  1. Das Denken der Wahrheit des Seyns ohne politische Einschlüsse 

Auch die Frage, in welchem Verhältnis die politischen Äußerungen Heideggers zu seinem seinsgeschichtlichen Denken stehen, wird von ihm selbst in einigen wesentlichen Sätzen aus den Schwarzen Heften beantwortet. „Inwiefern der Nationalsozialismus niemals Prinzip einer Philosophie sein kann, sondern immer nur unter die Philosophie als Prinzip gestellt werden muß.“(GA 94, 190). Hier wird ein Wesensunterschied aufgerichtet zwischender Philosophie als dem Denken des Wesungsgeschehens der Wahrheit des Seyns und dem politischen Nationalsozialismus. Auch wenn zunächst vom Nationalsozialismus als einer politischen Bewegung erwartet wurde, daß dieser „eine neue Grundstellung zum Seyn miterwirken kann“(GA 94, 190), wird die Philosophie der Wahrheit des Seyns nicht selbst zu einer nationalsozialistischen Philosophie. Sie selbst bleibt an und für sich selbst in ihrem systematischen Gefüge unpolitisch. Ihre vorübergehende Erwartung, diese politische Bewegung könnte mitwirken an einer neuen Verwurzelung des staatlichen Lebens in der Wahrheit des Seyns, kann jederzeit aufgegeben werden, ohne daß das begriffliche Gefüge dieser Philosophie dadurch angetastet würde. Deshalb kann Heidegger wenig später den Wesenssatz aussprechen:
„Eine ‘nationalsozialistische Philosophie’ ist weder eine ‘Philosophie’ noch dient sie dem ‘Nationalsozialismus’“ (GA 94, 348). Noch einmal zugespitzt heißt dies: „Sagen, eine Philosophie sei ‘nationalsozialistisch’“ bzw. sei dies nicht, bedeutet ebensoviel wie die Aussage: ein Dreieck ist mutig bzw, ist es nicht – also feig.“(GA 94, 348).
Heideggers politische Äußerungen und zeitweilige Hoffnungen, aber auch seine Juden-bezogenen Sätze bilden wesenhaft keine gedanklich-systematischen „Bausteine“, d.h. keine konstitutiven Gedankenzüge im Gefüge des seinsgeschichtlichen Denkens. Um diese Feststellung in ihrem Aussagegehalt zu verstehen, bedarf es eines klaren und geschulten Verständnisses von der inneren Systematik und dem inneren Gefügecharakter eines philosophischen Denkens. Eine Philosophie wie die der „Kritik der reinen Vernunft“ von Kant oder der „Wissenschaft der Logik“ von Hegel und ebenso eine Philosophie wie Heideggers „Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis)“ entsteht nicht wie ein Roman oder ein sonstiges schriftstellerisches Werk, das Gedanken aus vielen unterschiedlichen Gedankenwelten in sich aufzunehmen vermag. Das wäre eine journalistische, im Höchstfall eine literaturwissenschaftliche Auffassung von einem philosophischen Begriffswerk, wie sie in der Tat in den letzten Jahren innerhalb der Heidegger-Debatte sogar von Philosophen geäußert wurde, womit diese sich ein philosophisches Armutszeugnis ausgestellt haben. Kein einziger seinsgeschichtlicher Begriff aus den „Beiträgen zur Philosophie (Vom Ereignis)“ und den ihnen folgenden Abhandlungen zeigt einen Bezug zu so etwas wie Antisemitismus. Die alleinige Herkunft dieser Begriffe ist das Wesungsgeschehen der Wahrheit des Seyns. Heideggers Einsicht in die Wesung der Wahrheit des Seyns ergab sich und ergibt sich für ihn aus dem Einblick in die Geschichtlichkeit dessen, was er auf seinem fundamentalontologischen Weg als transzendental-horizontal aufgeschlossene Erschlossenheit qua Wahrheit (Lichtung) des Seins rein phänomenologisch aufgewiesen hatte. Aus diesem immanenten Wandel des fundamentalontologischen Ansatzes von „Sein und Zeit“ in den seinsgeschichtlichen Ansatz ergeben sich alle seins- oder ereignisgeschichtlichen Grundbegriffe so, wie diese erstmals in den „Beiträgen zur Philosophie (Vom Ereignis)“ eingeführt und in den ihnen folgenden Abhandlungen Abhandlungen modifiziert und ergänzt werden. Hegel denkt bekanntlich in seiner „Phänomenologie des Geistes“ die Geschichtlichkeit des absoluten Geistes, einsetzend mit dessen leerster Gestalt als der Sinnlichen Gewißheit – Heidegger denkt die Geschichtlichkeit der Wahrheit des Seins, beginnend mit der Erfahrung von Seinsverlassenheit und Seinsvergessenheit als Enteignis bis hin zum Ereignis als der vollen Wesung der Wahrheit des Seins. Die „Beiträge zur Philosophie“ ließen sich in ihrem Weggeschehen als eine schrittweise Phänomenologie des Ereignisses darstellen. Alles, was zu diesem seinsgeschichtlichen Weggeschehen gehört, ergibt sich auf einer total anderen Besinnungsebene als die Ebene eines antisemtischen Denkens. Diese vermag wesensmäßig nicht in die ereignisgeschichtliche Besinnungsebeneeinzudringen.

 

  1. Der Irrsinn einer Relektüre 

Fragt man nun nach den Konsequenzen, die sich aus jenen von uns in den Abschnitten 1a. Und 1b. erörterten Stellungnahmen Martin Heideggers zum Nationalsozialismus und Antisemitismus für die weitere Beschäftigung mit den Schriften Heideggers ergeben, so ist die Antwort aus dem Gesamtergebnis unserer Untersuchung vorgezeichnet. Diese aber lautet: Zurück zu den Texten dieses bisher letzten großen Denkers des 20. Jahrhunderts, um sie vorurteilsfrei rein philosophisch-wissenschaftlich und nicht ideologisch-politisch zu durchdringen und ihren eigenen denkerischen Intentionen entlang zu verstehen, und das heißt, zu begreifen. Nachdem sich unzweideutig gezeigt hat, daß der Denker selbst eine nationalsozialische Philosophie für ein Unding erklärt und jeglichen Antisemitismus als töricht und verwerflich zurückweist, ist auch keine ‘Relektüre’ der seinsgeschichtlichen Texte Heideggers vonnöten.
Zwar leben alle diese Veranstalter aus der Gnade der Spätgeburt, und gerade deshalb verstehen sie sich als diejenigen, die berufen sind, einen neuen Prozeß zu eröffnen. Wenn sie nicht mehr zu Generation gehören, die Nationalsozialismus und aktiven Antisemitismus erlebt hat, so haben sie doch ein inhaltliches Wissen von dem, was Antisemitismus besagt. Eine Relektüre setzt eine Primärlektüre voraus. Warum sind sie nicht während ihrer Primärlektüre, wenn sie schon ein Wissen vom Antisemitismus haben, auf antisemitische Spuren in den Schriften Martin Heideggers gestoßen ? Weil es derartige Spuren oder gar Elemente in den Texten garnicht gibt und geben kann. Keiner von Heideggers alten jüdischen Schülern hat nach 1945 Martin Heidegger antisemitisches Gedankengut in dessen Texten vorgehalten. Doch viele von den sogenannten Tagungs-Veranstaltern haben die großen seinsgeschichtlichen Abhandlungen aus den dreißiger und anfänglichen vierziger Jahren entweder noch garnicht oder aber nur angelesen, um sie dann auf die Seite zu legen, weil sie keinen Zugang zu diesen gefunden haben. Sie haben eben versäumt, die gedankliche Anstrengung auf sich zu nehmen, den phänomenologischen Weg aufzusuchen, auf dem der Denker von seinem fundamentalontologischen Ansatz der Seinsfrage in „Sein und Zeit“ zu seinem seinsgeschichtlichen Weg derselben Frage in den „Beiträgen zur Philosophie (Vom Ereignis)“ gelangt ist. Diese Gedankenarbeit stand in meinen Freiburger Lehrveranstaltungen und steht in meinen zahlreichen Publikationen im Zentrum der gemeinsamen Denkbemühungen der Studierenden und Lehrenden.
Doch nicht nur Kommentierung und systematische Interpretation der Texte Heideggers in der Grundhaltung existentieller Wahrhaftigkeit und echter hermeneutischer Wahrheitssuche, sondern auch rein philosophische Auseinandersetzung mit diesem oder jenem Gedankenzug des seinsgeschichtlichen Denkens kann zu einer Konsequenz unseres Untersuchungsergebnisses für eine künftige Beschäftigung mit dem Gedankenwerk Heideggers führen. Hier denke ich vor allem an Heideggers Umgang mit der Frage nach dem alttestamentarischen und dem neutestamentarischen Gott. Es ist die Gottesfrage innerhalb des Ereignis-Denkens, die Heidegger mit dem Vorweis auf den ‘Letzten Gott’ beantwortet, die aber für mich selbst, der ich das Denken von Edmund Husserl indirekt, von Eugen Fink und Martin Heidegger jedoch direkt lernen durfte, im Anschluß an Heideggers früheste Erörterung der Gottesfrage seit 1916 eine andere Möglichkeit eröffnet: die erneute ereignisgeschichtliche Zukehr des christlichen Gottes. Im Zusammenhang damit steht die in dem von Eugen Fink und Martin Heidegger 1966/67 gemeinsam geleiteten Heraklit- Seminar durch Eugen Fink aufgeworfene und von Martin Heidegger positivaufgenommene Frage nach dem inneren Verhältnis des phänomenologischen Denkens zum spekulativen Denken. Damit sei ein großer Fragenkomplex nur angedeutet, der die weitere Beschäftigung mit dem Denken Heideggers in Atem halten könnte.

 

  1. Die wirtschaftliche Weltnot, die geschichtlich-staatliche Not und die geistige Daseinsnot

Es läßt sich nun auch die Frage stellen, ‘warum so viele gebildete Deutsche den Ideen des Nationalsozialismus gefolgt sind’. Heidegger nennt in „Überlegungen und Winke III“ , ungefähr Mitte der  30 er Jahre drei Nöte: die wirtschaftliche Weltnot, die geschichtlich-staatliche Not (Versailler Vertrag) und die geistige Daseinsnot (GA 94, 148). In der Mitte der 30er Jahre sahen mindestens 80 % der Deutschen in dem gewählten Nationalsozialismus die Rettung aus den erwähnten Nöten. Die ‘gebildeten Deutschen ‘ litten vor allem unter der ‘geistigen Daseinsnot’. Zu diesen gehörten unter anderen Gottfried Benn und Martin Heidegger. Der Dichter distanzierte sich jedoch schon 1934 von seinem politischen Engagement. Jetzt erfahren wir aus den „Schwarzen Heften“, daß auch Martin Heidegger bereits 1934 von seiner frühen Einschätzung der nationalsozialistischen Bewegung als Möglichkeit eines „Übergangs in einen anderen Anfang“ zu Verwandlung der geistigen Daseinsnot zurücktrat, nachdem er eingesehen hatte, daß der Nationalsozialismus vielmehr der Aufbruch in die „Vollendung der Neuzeit“ (GA 95, 408) , d.h. der Entwurzelung des Seienden aus dem Seyn, ist und in das „Zeitalter der Machenschaft“ und „Rasse“ gehört.(GA 96, 56).
Seit dieser entscheidenden Einsicht Heideggers war für ihn die Bewältigung der geistigen Daseinsnot nur noch die Aufgabe seines Denkens des anderen Anfangs der Geschichte des Seyns. In seiner Grundlegung des seinsgeschichtlichen Denkens zuerst in den „Beiträgen zur Philosophie. (VomEreignis)“ und anschließend in den folgenden ereignisgeschichtlichen Abhandlungen bis 1944 legte er den Grund für das, was er dann nach 1945 veröffentlichte: „Brief über den Humanismus“(1946), „Vorträge und Aufsätze“ (1954), „Was heißt Denken ?“ (1954), „Der Satz vom Grund“ (1957), „Unterwegs zur Sprache“ (1959). Der berühmte Vortrag „Die Frage nach der Technik“ (1953) , der für das Denken des 20. Jahrhunderts als unverzichtbar in hohem Ansehen steht, ruht ebenfalls rein denkerisch auf den „Beiträgen zur Philosophie (Vom Ereignis)“. Bislang hat kein denkender Leser in den Gedankenzügen díeses Technik-Vortrags antisemitische Spuren vermutet oder gar gefunden, obwohl der Text auf den seinsgeschichtlichen Grundlagen der 30 er Jahre beruht. Man spürt vielleicht, wie abwegig und irrsinnig die Aufforderung zu einer Relektüre ist.

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IL REALE SIGNIFICATO DEL PENSIERO ONTOSTORICO

 

1 a. La posizione di Heidegger sul Nazionalsocialismo

Dato il colore della loro copertina, sono stati designati come Quaderni neri i 34 taccuini di lavoro che a partire dal 1930/31 accompagnano Martin Heidegger nell’elaborazione del pensiero storico–destinale e nella riflessione sull’Evento (Ereignis), a testimonianza dell’imponente lavoro legato ai sette grandi trattati ontostorici e a essi subordinati. Il loro contenuto filosofico può risultare comprensibile soltanto se posto in relazione con le ricerche precedenti e contemporanee.
L’elaborazione ontologico-fondamentale della questione dell’essere diventa l’elaborazione della domanda sulla verità dell’essere come itinerario dentro la radura dell’essere e il suo oblio. Un itinerario che sempre più si trasforma e caratterizza come “sradicamento dell’Occidente (Entwurzelung des Abendlandes; GA 94, 292) dalla verità dell’essere, come ‘sradicamento degli enti dall’essere’ nel “dominio del calcolo” (GA 94, 388) imposto alla natura e nella tirannia della Tecnica (GA 94, 363). È qui che la filosofia dà a se stessa come compito “fondare la verità dell’essere” (GA 94, 437) e con esso la “salvaguardia della verità degli enti” (GA 94, 348).
Il processo di sradicamento appare a Heidegger come intrinseco agli itinerari del Moderno. Nel razionalismo cartesiano l’Essere riceve “il carattere di calcolabilità –di prassi– nel senso più ampio del termine” (GA 95, 172 f.). “Questa interpretazione dell’essere diventa la condizione fondamentale dei tempi moderni e della moderna umanità” (GA 95, 173).
Con uno sguardo retrospettivo, alla fine degli anni ’30, si afferma che: “In senso puramente ‘metafisico’ (vale a dire storico-destinale) pensando, negli anni 1930-1934, il nazionalsocialismo come una possibilità di transizione verso un altro inizio, fu questa l’interpretazione che ne diedi” (GA 95, 408). L’‘altro’ inizio è l’inizio dell’oltrepassamento dello sradicamento dell’essere (Seinsentwurzelung) mediante il pensare sul fondamento della verità dell’essere. Sta qui il senso della positiva valutazione che Heidegger ha dato degli inizi del Nazionalsocialismo. Alla quale seguì la comprensione dell’errore insito in tale valutazione: “Da qui il Movimento è stato frainteso e sottovalutato […] nella sua reale forza e nelle sue interne necessità (in ihren eigentlichen Kräften und inneren Notwendigkeiten […] verkannt und unterschätzt). È qui piuttosto che inizia un completo sradicamento (die Vollentwurzelung)”. Ma questo è il punto critico della posizione di Heidegger sul Nazionalsocialismo. A che cosa conduca tale sradicamento della verità dell’essere è detto nella frase ‘La conseguenza è che linguaggio, pensiero e concetto divengono psico-logico-biologicamente degli strumenti esteriori e decaduti al servizio della mera vita” (GA 95, 249). L’“incondizionata manipolazione dell’essere” non può che prendere “il nome di Brutalitas’ (GA 95, 394).
Poco dopo Heidegger afferma: “Il Nazionalsocialismo non è il Bolscevismo e questo non è il Fascismo, ma entrambi costituiscono delle vittorie macchinali della macchinalità” (GA 96, 127). Heidegger colloca il proprio errore nella prospettiva dei primi anni di guerra: “Il vero errore del ‘Rettorato 1933’ non è stato tanto che io […] non fossi stato in grado di riconoscere ‘Hitler’ nella sua “essenza” […], quanto piuttosto che fosse arrivato il momento, non con Hitler ma con un risveglio dell’intero popolo, di attingere al destino originario dell’Occidente” (GA 97, 98). La dimensione destinale dell’Occidente ha come scopo di pensare e di agire a partire da un diverso inizio/principio (Anfang) della verità dell’Essere. Prima della pubblicazione dei Quaderni neri mancava il punto di vista dello stesso Heidegger sugli errori che nei suoi taccuini vengono riconosciuti come tali. Per giustificare almeno parzialmente il suo Rektoratsrede del 1933 egli afferma che in esso “si è cercato di pensare in anticipo il processo di compimento della scienza al termine del pensiero, per restituire il sapere, come sapere essenziale, al dominio del pensiero, non però per consegnarlo a Hitler” (GA 97, 258) e per l’appunto segue anche un giudizio senza riserve sulla natura criminale di Hitler: “l’irresponsabile violenza con la quale Hitler imperversava in Europa” (GA 97, 250); la “follia criminale di Hitler” (GA 97, 444).
Heidegger rileva e segnala inoltre quello che durante gli anni del suo Rettorato non ha fatto: rimuovere le opere di Husserl dalla biblioteca del seminario, “come era invece prescritto per gli autori ebrei” (GA 97, 462); non aver mai “acquistato un libro nazionalsocialista, come ad esempio quelli di Rosenberg e analoghi autori o aver affisso – come prescritto e fatto in altri Seminari – l’immagine del Führer” (GA 97,462). “Non lo dico a mia difesa, solo come un dato di fatto, al quale si può aggiungere che tra il 1933 e il 1944, come precedentemente, ho oggettivamente evidenziato l’importanza della fenomenologia di Husserl e la necessità di studiare le Ricerche Logiche” (GA 97, 462 f.).

 

1 b. La posizione di Heidegger sull’antisemitismo

Nei volumi della Gesamtausgabe 95 “Riflessioni VII-XI (1938/39)” e 96 “Riflessioni XII-XV (1939-1941)” si trovano 13 brani composti da una, due o quattro/cinque righe ciascuno nei quali nell’ambito della sua critica onto-storica al Moderno prende posizione a proposito del ‘giudaismo internazionale’ (internationalen Judentum“ und „Weltjudentum“). Questi brani assommano a 2 pagine e mezzo in formato A4 rispetto alle 722 pagine complessive dei due volumi della GA.
I concetti che esprimono e sintetizzano la critica heideggeriana al ‘giudaismo internazionale’ sono: la deterritoralizzazione (die Bodenlosigkeit), l’assenza di storicità (das Geschichtslose), il mero calcolo (das bloße Rechnen) rispetto agli enti, il gigantismo (das Riesige), l’assenza di mondo (die Weltlosigkeit), una vuota razionalità (die leere Rationalität und Rechenhaftigkeit), l’assenza della questione ontologica (das Versäumnis der Seinsfrage), la riduzione degli enti al macchinico (die Machenschaft des Seienden), la dismisura (das schlechthin Ungebundensein), lo sradicamento di tutti gli enti dall’essere (die Entwurzelung alles Seienden aus dem Sein).
Coloro che conoscono i già citati trattati ontostorici ai quali il filosofo ha lavorato sistematicamente negli anni ’30 e ’40, si accorgono immediatamente che sono qui elencati i concetti nei quali Heidegger individua lo spirito del Moderno, scaturito ed espresso dalla scienza matematica della natura e dalla moderna tecnologia. E dunque i concetti sopra indicati non si riferiscono esclusivamente allo spirito ebraico (jüdischen Geist) ma all’intera filosofia e cultura della modernità, alla quale appartiene anche il giudaismo internazionale. Anche le nostre analisi della posizione di Heidegger sul Nazionalsocialismo partono dalla consapevolezza che con quei termini Heidegger identifica lo spirito della modernità (neuzeitlichen Geistes). Le espressioni non ancora menzionate appartengono anch’esse allo stesso plesso semantico, come caratterizzanti lo spirito dei popoli e delle culture fatalmente immerse nella modernità.
Nel volume 97 della GA “Notes I-V (1942-1948)” nei quali vengono citati due o tre testi di autori ebrei, si legge: “‘Profezia’ è la tecnica di difesa da un destino storico (des Geschicklichen der Geschichte). È uno strumento della volontà di potenza. Che i grandi profeti siano ebrei è un fatto il cui intimo significato (Geheimes) non è stato ancora pensato” (GA 97, 159). Che la ‘profezia’ sia definita come uno strumento della volontà di potenza non significa che essa sia espressione dei profeti dell’Antico Testamento ma che per Heidegger ‘la volontà di potenza’ sia cominciata con il Moderno. Alla precedente citazione Heidegger aggiunge quanto segue: “Nota per gli asini: questa osservazione non ha nulla a che vedere con l’‘antisemitismo’. Questo è così stupido e così riprovevole come gli atteggiamenti sanguinari e soprattutto quelli incruenti del cristianesimo contro ‘i pagani’”.
Questa “Nota per gli asini” è di assoluta rilevanza (größter Bedeutung). Essa si riferisce infatti a tutti i 13 o 14 o 15 testi di autori ebrei che vengono citati, negando il sospetto di antisemitismo, che viene definito stupido e riprovevole.
La prospettiva di pensiero ontostorica (‘storico’ significa qui ciò che Heidegger nei suoi trattati sul divenire essenziale della verità dell’essere [Wesungsgeschehen der Wahrheit des Seyns] sviluppa non in senso narrativo–cronologico ma sistematico e concettuale) non è dunque – anche laddove vengono criticati gli elementi del Moderno propri del giudaismo – in alcun modo antisemita, ma nasce da uno spirito fenomenologico che considera ontostorici (non storici) i fenomeni che interpreta. Un brano dal primo e autorevole trattato ontostorico “Contributi alla filosofia (dall’Evento)” (GA 65) dimostra in modo convincente come Heidegger stesso si esprima contro le posizioni antisemite del Nazionalsocialismo: “È una pura stupidaggine affermare che la ricerca sperimentale è nordico-germanica e quella razionale sia di contro straniera (vale a dire ebraica) (und das rationale dagegen fremdartig [also jüdisch]). Dovremmo infatti annoverare Newton e Leibniz tra gli ‘ebrei’. Interpretare la natura in senso matematico è esattamente l’indispensabile prerequisito della necessità e possibilità della misurazione sperimentale” (GA 65, S.163). Questa citazione è una chiara testimonianza del fatto che Heidegger non intendesse il razionale e, con esso, il calcolo matematico al modo nazionalsocialista secondo il quale esso apparterrebbe soltanto allo spirito ebraico.

 

2 Pensare la verità dell’essere senza implicazioni politiche

 La questione del rapporto tra le enunciazioni politiche di Heidegger e il suo pensiero ontostorico viene sollevata da lui stesso in alcune affermazioni essenziali dei Quaderni neri. “Fino a che punto il Nazionalsocialismo non può mai costituire il principio di una filosofia, ma deve essere sempre e soltanto subordinato alla filosofia come principio” (GA 94, 190). Qui si stabilisce una differenza essenziale tra la filosofia come pensiero dell’accadere della verità dell’essere e il Nazionalsocialismo politico. Anche se inizialmente ci si aspettava che il Nazionalsocialismo come movimento politico fosse in grado di “contribuire a una nuova posizione sull’essere” (GA 94, 190), la filosofia della verità dell’essere non diventa essa stessa una filosofia nazionalsocialista. Nella sua struttura sistematica, essa rimane in se stessa e per se stessa apolitica. La sua effimera aspettativa (Ihre vorübergehende Erwartung) che questo movimento politico potesse contribuire a un nuovo radicamento della vita collettiva (staatlichen Lebens) nella verità dell’essere, può essere abbandonata in qualsiasi momento senza che questo intacchi la struttura concettuale di tale filosofia. Per questo Heidegger poté più tardi enunciare questa fondamentale affermazione: “Una ‘filosofia nazionalsocialista’ non è una ‘filosofia’ e non ha alcuna utilità (dient) per il ‘Nazionalsocialismo’ ” (GA 94, 348). Tesi che viene così ribadita: “Dire che una filosofia è o no ‘nazionalsocialista’ è come dire che un triangolo è coraggioso o vigliacco” (GA 94, 348).
Le affermazioni politiche e le effimere speranze di Heidegger, come anche le sue dichiarazioni relative agli ebrei, non costituiscono alcun ‘mattone’ sistematico e concettuale, nessuna linea di pensiero fondamentale nella struttura ontostorica. Per capire una tale affermazione nel suo contenuto più pieno, è necessaria una comprensione chiara e rigorosa della struttura interna e sistematica di un pensiero filosofico. Filosofie come quelle che si esprimono nella Critica della Ragion pura di Kant o nella Scienza della logica di Hegel o anche nei Contributi alla filosofia (Dall’evento) di Heidegger non costituiscono dei romanzi o delle opere letterarie che possano accogliere in sé qualsiasi diversa struttura concettuale (unterschiedlichen Gedankenwelten). Si tratterebbe di una prospettiva giornalistica, o tutt’al più letteraria, di un’opera concettuale e filosofica, come è infatti accaduto negli anni più recenti nel dibattito intorno a Heidegger, anche da parte di filosofi che hanno mosso accuse filosofiche a partire da tale atteggiamento. Non uno solo dei concetti ontostorici dei Contributi alla filosofia (Dall’evento) e dei successivi trattati si riferisce a qualcosa di simile all’antisemitismo. La sola scaturigine di questi concetti è il manifestarsi della verità dell’essere.
La tesi di Heidegger sulla verità dell’essere è nata dallo sguardo sulla storicità di ciò che aveva mostrato nel suo percorso fenomenologico dentro l’ontologia fondamentale, in quanto rivelazione trascendentale della verità come apertura/radura (Lichtung) dell’essere. Da questo immanente mutamento dall’approccio ontologico fondamentale di Sein und Zeit all’approccio onto-storico emergono tutti i concetti fondamentali della storia dell’essere o dell’evento così come sono stati introdotti per la prima volta nei Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) e poi elaborati e integrati nei successivi trattati.
Come è noto, nella sua Fenomenologia dello spirito Hegel pensa la storicità dello spirito assoluto a partire dalla sua forma più vuota come certezza sensibile – (allo stesso modo) Heidegger pensa la storicità della verità dell’essere a partire dall’esperienza dell’abbandono e dell’oblio dell’essere come esproprio che conduce all’evento come piena essenza della verità dell’essere. I Beiträge zur Philosophie potrebbero essere presentati come un itinerario nella fenomenologia dell’evento.
Tutto ciò che appartiene a questo evento ontostorico avviene su un livello di riflessione completamente diverso rispetto al livello del pensiero antisemita, il quale non è essenzialmente in grado di portarsi al livello della storia dell’evento.

 

3 L’insensatezza [Irrsinn] di una rilettura

Se ora ci si chiede, per un ulteriore lavoro sugli scritti di Heidegger, quali conseguenze risultino dalle opinioni di Heidegger sul nazionalsocialismo e sull’antisemitismo delle quali abbiamo discusso nelle sezioni 1a e 1b a proposito della sua posizione su Nazionalsocialismo e antisemitismo, la risposta si basa sull’esito complessivo della nostra indagine. Ma questo significa: tornare ai testi di questo ultimo grande pensatore del XX secolo, per penetrarli e comprenderli senza pregiudizi in modo puramente filosofico-scientifico e non ideologico-politico e dunque comprenderli secondo le loro proprie intenzioni di pensiero.
Dopo che è stato dimostrato in modo inequivocabile che il pensatore stesso dichiara assurda una filosofia nazionalsocialista e rifiuta ogni antisemitismo come stupido e riprovevole, non c’è bisogno di ‘rileggere’ i testi ontostorici di Heidegger. La richiesta/intimazione (Aufforderung) dei promotori di convegni nei mesi scorsi di sottoporre i testi di Heidegger a una rilettura per esaminarli alla ricerca di eventuali tracce antisemite ha qualcosa di insensato. È vero che tutti questi promotori godono del favore di essere nati più tardi (Gnade der Spätgeburt), ed è proprio per questo che si vedono come coloro che sono chiamati ad aprire un nuovo processo. Anche se non appartengono più alla generazione che ha vissuto direttamente il Nazionalsocialismo e l’antisemitismo, sanno ancora ciò che significa antisemitismo.
Una rilettura presuppone una prima lettura. Perché, pur sapendo che cosa l’antisemitismo sia, durante le prime letture non sono state trovate tracce di antisemitismo negli scritti di Martin Heidegger? Per la semplice ragione che tali tracce –o persino elementi– nei testi non ci sono e non possono esserci. Nessuno dei vecchi studenti ebrei di Heidegger rintracciava un bagaglio ideologico (Gedankengut) antisemita nei testi di Martin Heidegger dopo il 1945. Ma molti dei cosiddetti promotori di conferenze o non hanno letto ancora i grandi saggi ontostorici degli anni Trenta e dei primi anni Quaranta, o – se li hanno letti – li hanno poi messi da parte perché non hanno trovato modo di comprenderli (weil sie keinen Zugang zu diesen gefunden haben). Essi hanno infatti fallito nel tentativo di individuare l’itinerario fenomenologico che il filosofo percorre dal suo approccio ontologico fondamentale alla questione dell’essere in Sein und Zeit all’approccio ontostorico al quale sono pervenuti i Beiträgen zur Philosophie (Vom Ereignis). Questo lavoro concettuale (Gedankenarbeit) è stato svolto nelle mie lezioni a Friburgo e rimane al centro dei tentativi di pensiero comuni alle mie numerose pubblicazioni e a quelle di altri docenti e studenti.
Tuttavia, non solo commentare e interpretare i testi di Heidegger a partire da un atteggiamento di autenticità esistenziale (existentieller Wahrhaftigkeit) e da un’autentica ricerca ermeneutica della verità, ma anche discutere in maniera puramente filosofica l’uno o l’altro itinerario di pensiero ontostorico può costituire uno sviluppo coerente con l’esito della nostra indagine e fecondo per un futuro lavoro sull’opera teoretica di Heidegger.
Qui penso soprattutto al modo in cui Heidegger affronta la questione del Dio dell’Antico e del Nuovo Testamento. È la questione di Dio, interna al pensiero dell’evento, ciò a cui Heidegger risponde quando si riferisce all’‘ultimo Dio’, ma che per me, che ho potuto apprendere in maniera indiretta il pensiero di Edmund Husserl, ma in maniera diretta di Eugen Fink e Martin Heidegger, apre dal 1916, dopo la prima discussione di Heidegger sulla questione di Dio, un’altra possibilità: il rinnovato ritorno storico-eventuale del Dio cristiano.
In relazione a ciò si pone la questione sollevata da Eugen Fink nel seminario su Eraclito condotto insieme da Fink e Heidegger nel 1966/67, e accolta positivamente da Martin Heidegger, sulla profonda relazione (inneren Verhältnis) tra pensiero fenomenologico e pensiero speculativo. È soltanto un cenno, questo, a un grande complesso di questioni che mantiene vivo e coinvolgente il pensiero di Heidegger.

 

4 La situazione economica internazionale, la catastrofe storico-statale e la condizione esistenziale

Possiamo ora chiederci: ‘perché così tanti tedeschi colti aderirono alle idee del Nazionalsocialismo’. In Überlegungen und Winke III Heidegger a metà degli anni Trenta enuncia tre questioni: la situazione (Weltnot) economica internazionale, la catastrofe (Not) storico-statale (i Trattati di Versailles) e la condizione esistenziale (geistige Daseinsnot) (GA 94, 148).
Alla metà degli anni Trenta almeno l’80% dei tedeschi vedeva nell’avvento del Nazionalsocialismo un modo per sopravvivere alla situazione descritta [nelle tre questioni]. I ‘tedeschi colti’ soffrivano specialmente della condizione di disagio esistenziale. A questa categoria appartenevano, tra gli altri, Gottfried Benn e Martin Heidegger. Tuttavia, già dal 1934 il poeta prese le distanze dal suo impegno politico. Dai Schwarzen Heften apprendiamo ora che anche Martin Heidegger si allontanò dalla sua prima valutazione del movimento nazionalsocialista come possibilità di una ‘transizione verso un nuovo inizio’ in direzione della trasformazione della condizione esistenziale, dopo aver compreso che il Nazionalsocialismo costituiva piuttosto l’inizio del ‘compimento del Moderno’ (GA 95, 408), mostrato ad esempio dallo sradicamento degli enti dall’essere (Entwurzelung des Seienden aus dem Seyn), appartenendo esso all’ ‘epoca del Macchinico’ e della ‘razza’. L’intuizione decisiva di Heidegger, affrontare la condizione di angoscia esistenziale, era infatti per lui l’unico compito del suo pensiero di un altro inizio della storia dell’essere.
Nella sua fondazione del pensiero ontostorico, prima nei Beiträgen zur Philosophie. (Vom Ereignis) e poi nei successivi trattati sino al 1944, pose le basi per quanto venne pubblicato dopo il 1945: Brief über den Humanismus (1946), Vorträge und Aufsätze (1954), Was heißt Denken? (1954), Der Satz vom Grund (1957), Unterwegs zur Sprache (1959). La celebre conferenza Die Frage nach der Technik (1953), che viene considerata come necessaria a intendere il pensiero del XX secolo, si fonda per intero sui Beiträgen zur Philosophie. (Vom Ereignis). Finora nessun lettore sensato ha individuato in questa conferenza sulla tecnica dei legami o tracce antisemite, sebbene il testo si fondi sul pensiero ontostorico degli anni Trenta. Forse diventa ora più chiaro il motivo per cui ogni invito a una ‘rilettura’ sia privo di senso.

 

Nota del traduttore
Il saggio del Prof. von Herrmann affronta una delle questioni più delicate, strumentali e incomprese del percorso heideggeriano. Lo fa con pacata determinazione e anche, dove è necessario, con durezza. Sono pagine che contribuiscono in modo decisivo a fare chiarezza sul rapporto tra Martin Heidegger e il Nazionalsocialismo. ‘Decisivo’ perché si pongono all’altezza della dimensione teoretica dalla quale ogni riga di Heidegger scaturisce.
L’importanza ermeneutica e politica di questo saggio mi ha indotto a privilegiare la scorrevolezza della resa in italiano rispetto alla letteralità dell’enunciato, senza naturalmente mai discostarsi dai significati del testo, di per sé assai chiari.
E questo anche perché uno dei segreti della potenza heideggeriana, direi della sua gloria, è l’utilizzo delle parole come un tutto che si dissolve. ’Tutto’ nel senso che per Heidegger, come per ogni vero filosofo, la parola è il luogo nel quale traluce, splende e si dà l’essere. E quindi ogni parola deve essere -per dirla con Ungaretti- «scavata come un abisso».
Ma questo tutto della parola è destinato a dissolversi poiché il pensiero deve affrancarsi da ogni rigidità che inerisce a questa potenza, senza rimanere nella univocità di un solo significato, senza scadere mai nella scolastica e nell’idolatria delle formule. La parola deve rimanere e diventare ciò che è: la vibrazione del mondo.
Anche per questo ho ad esempio tradotto la medesima struttura semantica – Wesungsgeschehen der Wahrheit des Seyns – in tre modi diversi. Tre modi che a me sembrano corretti perché moltiplicano il senso e lo innestano ogni volta nella differenza: nella prima occorrenza è un divenire non della verità ma dell’essere nella sua verità; nella seconda occorrenza la verità dell’essere ha la forza di un accadere ontostorico che si allontana vertiginosamente dal verificarsi storico del Nazionalsocialismo; nella terza occorrenza la verità dell’essere è un manifestarsi che conferma la natura fenomenologica del pensare heideggeriano.

[VP23_novembre_2020_pdf_von_Herrmann]

 

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